Admonter Reichenstein via Totenköfpl

Ziel: Admonter Reichenstein
Höhe: 2251m
Datum: 08.09.2018
Route: Totenköpfl Ostgrat, Reichenstein Ostwand
Tourbegleitung: Tobi, Claudia, Bene

Nachdem das Wetter nicht all zu vielversprechend ist, wir nicht zu früh los starten wollen und im Anschluss noch ein paar Hundert Kilometer nach Salzburg fahren müssen wählen wir für den Auftakt unseres heurigen Österreich-Urlaubs eine etwas kürzere Tour mit einem nicht all zu langen Zustieg: den Admonter Reichenstein übers Totenköpfl. Bis knapp unter die Mödlinger Hütte, welche bereits auf etwas über 1500m liegt, kann man über eine kostenpflichtige Schotterstraße mit dem Auto zufahren. Um die Hütte zu erreichen geht man vom Parkplatz nur noch ca 20 Minuten entlang einer steilen Forststraße.

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Die Mödlingerhütte.

Von dort verläuft der Zustieg zunächst gemütlich dem Normalweg des Admonter Reichensteins entlang. Die Abzweigestelle vom Normalweg befindet sich schließlich bei einer nicht zu übersehenden Trinkwasserquelle unter der sogenannten Pfarrmauer. Eindeutige Trittspuren gibt es ab hier nicht mehr, im Prinzip kann man sich aber kaum verlaufen: Immer nach oben, bzw. wenn man oben angekommen ist dem Grat entlang Richtung Totenköpfl.

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Zustieg, zunächst noch am Normalweg.

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Zustieg.

Die letzten Meter des Zustiegs geht es über grasiges Schrofengelände am Grat entlang bis zum Einstieg. Von der Nähe wirkt dieser Teil dann auch nicht mehr ganz so steil und unangenehm wie noch aus einiger Distanz.

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Nicht mehr weit zum Einstieg.

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Diesen Grasschrofenpfeiler muss man dazu aber noch überwinden.

Der Einstieg befindet sich ein klein wenig versteckt, rechts des Grates, nachdem man den Grasschrofenpfeiler überwunden hat und das Gelände endgültig in Fels übergeht.

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Am Einstieg angekommen.

Die spannendste Stelle der Tour wartet dann auch gleich in der ersten Seillänge. In dieser muss ein Gendarm orografisch rechts umklettert werden. Man muss aufpassen, nur nicht zu hoch auf den Gendarm zu steigen (es gäbe oben aus eigener Erfahrung aber auch eine Abseilvorrichtung). Der interessanteste Part dieser Seillänge ist dann kurz vor dem Stand zwischen erster und zweiter Seillänge: Eine sehr ausgesetzte, absteigende Querung im IIIten Grad, die aber sehr gut abgesichert ist, sofern man den letzten Bohrhaken für den Nachsteiger nicht übersieht (sorry).

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Die Schlüsselstelle der Tour.

Der Stand nach der Schlüsselseillänge ist sehr großzügig und man darf sich jetzt auf 2-3 Seilängen traumhafter Kletterei in super Fels freuen.

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Die zweite Seillänge.

Ab der dritten Seillänge wird die Tour nach und nach leichter – wir machen aus drei Seillängen eine am laufenden Seil mit Tibloc Unterstützung. Am Totenöpfl, auf dem es sogar Gipfelkreuz und Buch gibt, angekommen machen wir eine kurze erste Verschnaufpause.

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Am Totenköpfl (Foto: Bene).

In die Scharte zwischen Totenköfpl und Reichenstein kann man schließlich etwa in IIIer Gelände abklettern, oder etwas gemütlicher: abseilen; entweder 2x20m, oder wenn man mit Halbseilen unterwegs ist gleich auf einmal.

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Die Abseilstelle in die Scharte.

In der Scharte heißt es dann beim Abziehen des Seiles auf Steinschlag zu achten, liegt doch einiges an bröseligem Zeug herum.

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In der Scharte zwischen Totenköpfl und Admonter Reichenstein (Foto: Bene).

Die Ostwand des Reichensteins selbst soll anschließend trotz fast der selben Bewertung wie der Ostgrat des Totenköpfls um einiges leichter zu klettern sein als letzterer – sowohl Tobi als auch Bene haben die Tour bereits in der Vergangenheit gemacht. Wir verzichten aus diesem Grund auf das Seil für den weiteren Anstieg.

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Beim Start in die Reichenstein Ostwand.

Die Stände sollen stets rot markiert sein, wir achten aber beim Klettern nicht mehr wirklich darauf nachdem wir nicht darauf angewiesen sind. Im Prinzip kann man wohl nicht viel falsch machen was die Routenführung betrifft, immer den vernünftigsten Weg nach oben. Vernünftig bedeutet hier vor allem darauf zu achten, nicht in all zu bröseliges Gelände zu kommen – die Felsqualität ist hier leider nicht mehr zu vergleichen mit dem Totenköpfl Ostgrat. Wir bemühen uns möglichst versetzt zu Klettern um sicherer vor Steinschlag zu sein.

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In der bröseligen Ostwand (Foto: Bene).

Nach etwas weniger als vier Stunden erreichen wir schließlich den Gipfel des Admonter Reichensteins.

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Am Gipfel angekommen (Foto: Bene).

Langsam beginnt sich das Wetter zu verbessern, die Wolken ziehen sich immer mehr zurück. Auch der Blick zurück zum Aufstieg über das Totenköpfl wird freigegeben.

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Rückblick vom Gipfel zum Totenköpfl.

Nun steht noch der gar nicht so wenig mühsame Abstieg bevor. Lange heißt es noch zumindest etwas konzentriert zu bleiben. Kurze Stellen sind sogar versichert, und große Teile des Abstiegs sind eine Querung unter dem Gipfel zur anderen Seite des Berges. Immer wieder gibt es kurze Kletterstellen bis zum IIten Grad.

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Der Abstieg.

Das Wetter bessert sich immer weiter und gewährt uns schlussendlich auch noch schöne Rückblicke über unseren zurückgelegten Weg.

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Totenköpfl. Nach links hinten: Normalweg zum Reichenstein; der Grat rechts: unser Aufsteigsweg.

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Aussicht zum Ödstein und Co.

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Der Ödstein im Zoom.

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Ein letzter Rückblick zum Totenköpfl und Reichenstein.

Nach etwa 6 Stunden vom Parkplatz inklusive Pausen erreichen wir schließlich wieder den Parkplatz.

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