Ziel: Geierkogel
Route: Unbekannte Rinne rechts neben der Nordost-Rinne
Höhe: 2231m
Datum: 10.01.2016
Tourbegleitung: Claudia, Tobi, Bene
Der richtige Winter mit größeren Schneemengen lässt nach wie vor auf sich warten; zum Felsklettern ist es allerdings etwas kalt. Deshalb fahren wir binnen weniger Wochen erneut ins Triebental um wieder eine Rinne hinauf zu stapfen. Geplant ist die Nordostrinne, im Ski Extrem Guide mit PD, 45 Grad angegeben. Eingestellt sind wir also auf einen eher gemütlichen „Spaziergang“ nachdem bei uns der Aufstieg statt einer Skiabfahrt im Vordergrund steht.
Bei der Planung im Vorfeld ist uns auf Fotos rechts neben dieser Rinne eine andere ins Auge gestochen. Beschreibungen darüber sind nirgends zu finden, aber sie sieht zumindest auf Fotos toll aus. Nachdem wir nichts darüber wissen, vor allem wie schwierig die Kletterei im oberen Teil werden würde, haben wir diese aber nicht näher ins Auge gefasst, nur aus kurzer Distanz anschauen wollen wir sie uns beim Vorbei gehen mal.
Vom Parkplatz beim Gasthof Braun aus starten wir gegen 09:00 mit dem etwas längeren Zustieg. Bereits aus einiger Entfernung tut sich eine Lichtung auf die uns einen schönen Überblick auf die Nordostwand gewährt.
Im weiteren Verlauf des Zustiegs stoßen wir auf ein erstes kleines Entschiedungs-Hindernis:
Wir wählen den Alten Weg. Am Wandfuß angekommen wird noch eine kleine Verstärkungspause eingelegt bevor es schließlich los geht. Bereits im unteren flachen Teil der Rinne wird klar auf welche Verhältnisse wir uns einstellen müssen: weicher, teils knietiefer Schnee; dürfte also etwas anstrengend werden.
Nachdem das Spuren einen großen Kraftakt bedeutet wechseln wir uns bei dieser Aufgabe ab. Bei der Abzweigung angekommen, wo sich die geplante Nordostrinne und die Rinne die uns ins Auge gefallen ist aufteilen, machen wir einen kurzen Abstecher nach rechts um die unbekannte Rinne etwas einsehen zu können. Bene, der zu dieser Zeit spurt frägt ob dieser kurze Abstecher für alle ok ist und wir werden eh auf jeden Fall die Nordostrinne gehen, keine Sorge. Keine 5 Minuten später ist der ursprüngliche Plan verworfen und wir befinden uns in der mit Sicherheit deutlich anspruchsvolleren, unbekannten Rinne.
2-3 mal wird die Rinne die nach oben hin zunehmend steiler wird von kleineren Felsaufschwüngen unterbrochen.
Ein ganzes Stück geht es auf diese Art und Weise dahin. Bereits von unten haben wir gesehen das die Probleme wohl eher im oberen Teil beim Ausstieg zu erwarten sein werden. Nach wie vor haben wir keine Ahnung ob uns der Durchstieg gelingen wird.
Den Ausstieg leitet schließlich ein etwas anspruchsvoller Felsaufschwung nach einer starken Linkskurve ein, vielleicht 50 HM unter dem Ausstieg.
Tobi macht auf diesem Foto durchaus nicht zum Spaß eine Akrobatikeinlage; der Aufschwung gestaltet sich als wesentlich schwieriger als es aussieht. Bis er von allen 4en überwunden ist vergeht einiges an Zeit.
Dieser Aufschwung ist aber nur die Einleitung für den nicht ganz anspruchslosen Ausstieg. Es wird zunehmend steiler und die Rinne ist vom Wind stark abgeweht. Die Graspölster bieten allerdings super halt für Steigeisen und Pickel.
Oben angekommen empfängt uns unguter kalter Wind. Einen Abstecher auf den Gipfel lassen wir uns aber natürlich trotzdem nicht nehmen; weit ist es ja nicht. Dabei können wir auch gleich noch einen Blick von oben in die eigentlich geplante Nordostrinne werfen. Wir erwägen auch diese abzusteigen um den Wind zu entkommen, entscheiden uns aber schließlich doch noch für eine kleine Kammwanderung zum Triebenkogel um von dort abzusteigen.
Vom Triebenkogel geht es zum Schluss weglos hinunter ins Kar wo wir wieder auf unsere alten Zustiegsspuren stoßen. Diese folgen wir zurück bis zum Auto das wir gegen 16:00 erreichen.
Im Vergleich zu anderen Rinnen die bereits hinter uns liegen würde ich diese Rinne etwa mit AD bewerten; viel hängt wahrscheinlich von den Verhältnissen ab. Zu der Steigung kann ich nichts genaues sagen weil ich das nur schlecht abschätzen kann; dürfte allerdings gegen Schluss doch etwas mehr als 50 Grad sein. Vor allem kann ich mir vorstellen das der Ausstieg bei mehr Schnee stark überwechtet ist was einen Durchstieg relativ schwierig gestalten könnte. Deutlich erleichtern oder gar verbergen düfte mehr Schnee allerdings die kurzen Felsaufschwünge.
Hallo, ich hätte eine Frage zu einer Tour in Georgien. Leider habt ihr keinen Kontakt-Button und auch Impressum. Würde mich über eine Antwort an meine E-Mail-Adresse freuen!